Maximilian Liebenwein
Geboren 1869 in Wien, gestorben 1926 in München, begraben in Burghausen/Salzach.
Ausbildung:
Matura am Schottengymnasium in Wien, Akademie der bildenden Künste in Wien, Karlsruhe und München in den Jahren 1887 bis 1897.
Lehrer:
Prof. Julius Berger, Allgemeine Malerschule in Wien, 1887 bis 1891
Prof. Matthias v. Trenkwald, Spezialschule für Historienmalerei in Wien
Prof. Caspar Ritter in Karlsruhe, ab Ostern 1894
Prof. Heinrich Zügel in Karlsruhe und München, Meisterschule beim damals berühmtesten Tiermaler seiner Zeit, Anfang 1895 bis 1897
Berufsleben:
Ab 1897 als selbstständiger Maler in München, ab 1899 in Burghausen/Salzach. 1907/08 große Aufträge in Linz, 1909 Übersiedlung nach Wien. Danach im Winter in Wien, im Sommer in Burghausen. Ab 1921 bis zum Lebensende wieder ständig in Burghausen.
Künstlervereine:
Ab Mai 1900 bis zum Tode Mitglied der Wiener Secession, 1912 deren Vizepräsident. Ab 1904 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes in Weimar. Ab 1907 Mitglied der »Luitpoldgruppe« (Glaspalast) in München. Ab 1923 Mitglied der Innviertler Künstlergilde (Gründungsmitglied).
Familiäres:
Heiratet 1901 Anna Essigmann aus Wien. Zwei Söhne: Hans Georg (1902) und Wolfgang Ferdinand (1911). Anna Liebenwein stirbt 1915 an Brustkrebs. Maximilian Liebenwein nimmt von Juni 1915 bis Dezember 1918 als reitender Ordonnanzoffizier am Ersten Weltkrieg teil. Ost- und Südfront (VIII.–X. Isonzoschlacht).
Künstlerisches Werk:
Bilder hauptsächlich in Öl und Tempera. Märchen- und Legendenzyklen: z.B. Gestiefelter Kater, St. Jörg, König Drosselbart, Dornröschen, Gänsemagd, Marienleben. Griechische Mythologie. »Liebenweinfries« in der Linzer Sparkasse. Große dekorative Wandgemälde für die Erste Internationale Jagdausstellung in Wien 1910, nicht zuletzt religiöse Themen.
Graphik: 15 Buchillustrationen, über 80 Exlibris, viele Blaustiftzeichnungen und Lithographien, Plakate. In den Zeiten des Stellungskrieges entstanden von 1915 bis 1918 in Wolhynien und Italien viele Zeichnungen und 54 Skizzenbücher. Liebenwein betreibt ab 1901 in Burghausen, von 1908 bis 1914 eine Malschule in Wien, wo auch Malerinnen studieren konnten, was damals als sehr progressiv galt. Ende 1910 kommt es zur ersten Ausstellung mit Malerinnen in der Secession (»Kunst der Frau«). Liebenwein ist mehrmals in verschiedenen Funktionen im Arbeitsausschuss der Wiener Secession tätig. 1912 arrangiert und eröffnet Liebenwein als Vizepräsident die Secessionsausstellungen in Zürich, Linz und München (?). Goldene Staatsmedaille in Graz 1909, Silberne Medaille der Stadt Salzburg 1924.
Werke von Liebenwein in öffentlichen Sammlungen:
Albertina Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Wien-Museum, Wien, Kupferstichkabinett Wien, Secessionsgalerie Wien, Heeresgeschichtliches Museum, Wien, Stadtmuseum Burghausen, Moderne Galerie in Graz, Oberösterreichische Landesmuseen, Linz, Museum der Stadt Linz Nordico, Staatliche Graphische Sammlung München, Kupferstichkabinett, Städtische Wessen berg-Galerie Konstanz: Sammlung Brandes.
Ausstellungen in vielen Städten in Österreich und Deutschland (Bautzen, Berlin, Dresden, Erfurt, Leipzig, München, Nürnberg, Plauen, Stuttgart, Weimar) sowie in Brünn, Sarajevo, Rom, Budapest, London, Zürich, Basel.
[Kurzbiographie zusammengestellt von Hermann Liebenwein]
Foto: Maximilian Liebenwein vor dem Entwurf zu den Amazonenbildern, 1910