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Das Mostviertel

Kunst, Kultur und Küche

Christa Fischer-Korp, Manfred Horvath

ISBN: 978-3-85252-761-1
28 x 24 cm, 224 Seiten, zahlr. farb. Abb., Kt., Hardcover
38,00 €
Momentan nicht lieferbar



Kurzbeschreibung

Wo erstreckt sich nun eigentlich dieses sagenhafte Mostviertel? Eines ist schon klar geworden, es ist eines der vier Viertel von Niederösterreich und es befindet sich im Südwesten des Landes. Die westliche Grenze ist die gegen Oberösterreich. Sie beginnt in der Nähe der Stadt Enns, verläuft entlang des Flusses Enns bis ungefähr zur Stadt Steyr und macht dann einen Schwenk nach Osten bis 20 Kilometer südlich der Stadt Waidhofen. Von hier verläuft die Grenze wieder Richtung Süden bis zur Voralm.

Die südliche Grenze zieht sich von der Voralm über den Gamsstein, das Hochkar und den Großen Zellerhut zum Erlaufsee.

Von dort aus verläuft die östliche Grenze entlang dem unmittelbaren Ötschergebiet nach Annaberg und Tür­nitz und folgt dann dem Traisental bis zur Donau. Die nördliche Grenze bildet die Donau.

Grob lässt sich das Mostviertel in mehrere große Regionen einteilen, wie das Alpenvorland, die Region der sogenannten »Eisenwurzen«, den Dunkelsteiner Wald und das Gebiet um den Ötscher.

Sanft ist die Landschaft überall; einerseits die sanf­ten Wiesen und Felder, dann die sanft geschwungenen Hügel; selbst die Berge sind als sanft zu bezeichnen, wenngleich einige von ihnen auch ordentliche Felswände aufweisen. Das Mostviertel ist eine sehnsuchtsvolle Landschaft; das Empfinden der Sehnsucht nach der Kindheit, so geht es mir zumindest immer, die Sehnsucht, dass hier das wunderbare Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch erhalten bleiben möge, und manchmal die Sehnsucht, im Augenblick ewig verweilen zu können.

Das Alpenvorland liegt wie ein bunter Teppich zwi­schen der Donau und den Bergen. Herrliche Birnbäu­me, riesige Felder und Wiesen, bucklige Erhe­bun­gen, prächtige Höfe und liebliche Orte bezaubern den Betrachter.

Das Gebiet der Eisenwurzen durchzieht drei Bun­desländer, nämlich Oberösterreich, die Steiermark und Niederösterreich. Hier wurden über Jahrhunderte die Erzvorräte abgebaut, verhüttet und verarbeitet. Die in großen Mengen vorhandene Wasserkraft stellte die Energie zur Verfügung und die vor Ort produzierte Holzkohle bester Qualität sicherte die Hitze, die man zum Schmieden des Eisens brauchte. Die Versorgung der schwer arbeitenden Menschen in den eisenverarbeitenden Gebieten wurde von den Bauern im Alpenvorland sichergestellt.

Die größten Produzenten von Eisenwaren wurden »schwarze Grafen« genannt; diesen adeligen Bei­na­men führten die Hammerherren dieser Gegend. Mit der Industrialisierung begann der Niedergang dieses Gewerbes, die großen Hammerwerke verfielen und wurden erst vor einigen Jahren vom »Verein Niederösterreichische Eisenstraße« und privaten Interessenten revitalisiert. Den wunderbaren Häusern der Hammerherren ging es da besser, ein Großteil von ihnen ist noch heute von den ursprünglichen Familien bewohnt, die sie mit viel Liebe in ihrem ursprünglichen Zustand, sozusagen als in Mauern gegossene Erinnerung an eine große Vergangenheit, erhalten.

Das Gebiet um den Ötscher lockt Wanderer, Schifahrer und Sommerfrischler gleichermaßen an. Der majestätische Berg war gleichsam immer von Mythen und Sagen umrankt und das wildromantische Gebiet ist Heimat vieler seltener Orchideenarten.

Der Dunkelsteiner Wald, geologisch betrachtet ein Teil des Waldviertels, ist ein fast einsames Hochland, in dem man immer wieder überraschend auf Ruinen, Burgen und Klöster stößt. So fern der Welt einem der Dunkelsteiner Wald vorkommen mag, dort wo er an die Donau stößt, brandet touristisches Leben an absteigende Bergrücken.


Rezensionen
Alexander Ritzinger: Unser Paradies liegt ganz nahe

Christa Fischer-Korp ist lange durch das Mostviertel gewandert und hat sich dabei für einen goldigen Schritt entschieden. Sie veröffentlichte nun gemeinsam mit dem Fotografen Manfred Horvath einen prächtigen Bildband über diese Landschaft.

Kunst, Kultur und Küche hat sie dabei mit ihrem Begleiter entdeckt, und die beiden zelebrieren den Landstrich in einer beeindruckenden Opulenz. Dieser Ausdruck wird oft mit dem Begriff der „Völlerei“ verwechselt, allerdings haben die beiden diesen Fehler nicht begangen. Obwohl die Bilder, erlauben Sie diese „lockere“ Formulierung, ein Hammer sind. Zum Beispiel der Blick in die Stiftsbibliothek Melk. Oder die entzückende Frau, die mit Liebe ihren Gemüsegarten mit einer Gießkanne besprengt. Oder der „Vierkanter Gottes“, das Stift Seitenstetten. Oder der Besuch bei einem Köhler, dem „Stoff“, bürgerlich Stefan Zechberger genannt, aus Großprolling, in der Nähe von Ybbsitz.

Dort in der Gegend führt Josef Kainrath eine Fleischhauerei (im Text leider mit dem deutschen Begriff „Metzgerei“ versehen), aber das großformatige Bild dazu lässt uns gleich wieder in das Österreichische eintauchen.

Die Bilder Horvaths sind von einer beeindruckenden Prägnanz, jedes ist für sich ein Kunstwerk. Zum Niederknien ist beispielsweise das Porträt des „Kaufladens zur Buchenen Stub’n“ in Puchenstuben auf der Seite 208. Aber nein, hier eine Auswahl zu treffen, ist unfair. Denn „eine Streuobstwiese in der Morgenstimmung“ auf Seite 8 verführt zu einem Verweilen in der Ewigkeit.

Das Mostviertel in diesem Bildband ist weit gestreckt, es reicht von der Eisenwurzen bis hin nach Melk. Früher wurde unter dem Landstrich „Mostviertel“ bloß das Gebiet rund um Amstetten verstanden, mittlerweile hat sich die Welt offenbar gedehnt.

Aber das ist gut so. Denn Christa Fischer-Korp schreibt im Vorwort: „Das Mostviertel ist eine sehnsuchtsvolle Landschaft. Es weckt die Sehnsucht nach der Kindheit, so geht es mir immer, die Sehnsucht, dass hier das wunderbare Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch erhalten bleiben möge, und manchmal die Sehnsucht, im Augenblick verweilen zu dürfen.“

Gut, die Differenzierung zwischen „Natur“ und „Mensch“ ist nicht angebracht, beide sind Teile einer Schöpfung. Die „Natur“ hat Wesen hervorgebracht wie beispielsweise Kakteen, Leguane, Computer und ferngesteuerte Flugzeuge. Und eben uns Menschen.

Die Autorin hat sich in diese Landschaft verliebt, sie hat für diesen Bildband zwei, drei Jahre lang recherchiert. Sie hat dazu auch köstliche Rezepte (probieren Sie einmal den „Mostviertler Braten“) gesammelt. So wurde daraus ein genüssliches Werk.

Für Leib und Seele dringend zu empfehlen!

(Alexander Ritzinger, Rezension in den Oberösterreichischen Nachrichten vom 3. Juli 2010)


https://www.nachrichten.at/kultur/literatur/Unser-Paradies-liegt-ganz-nahe;art272,422873


Doris Schleifer-Höderl: Hommage an das Mostviertel

Ein beeindruckender Bildband rückt den südwestlichen Teil Niederösterreichs in den Mittelpunkt

Christa Fischer-Korp (Text) und Manfred Horvath (Fotos) schufen mit dem vorliegenden Bildband eine einzige Liebeserklärung, eine Hommage an das Mostviertel! Alleine schon beim Durchblättern ist man überwältigt. Akribisch mit viel Fingerspitzengefühl ging man hier an die Arbeit heran, um Kunst, Kultur und Küche unserer Region genau unter die Lupe zu nehmen und dem Leser zugänglich bzw. schmackhaft zu machen.

Gegliedert in die Abschnitte „Zwischen Alpen und Donau“, „Die Eisenwurzen“ und „Rund um den Ötscher“ geht es um Schlösser und Klöster, Menschen der Region und gar manche kulinarische Köstlichkeit, die man sogar anhand der im Buch enthaltene Rezepte nachkochen kann. Die Vierkanter, Anton Distelbergers Mostviertler Bauernmuseum, die Burgarena Reinsberg und die Kartause Gaming sind ebenso Themen wie der Theatersommer in Stadt Haag, die Familie Riess und das Emailgeschirr und der Ötscher.

Christa Fischer-Korp bietet eingehende Betrachtungen, interessante Hintergrundinformationen, erzählt Geschichten und porträtiert Menschen. Und Manfred Horvath fing alles dies mit der Kamera ein. Dieses Buch gehört daher eigentlich in jeden Mostviertler Haushalt, stellt es doch ein Standardnachschlagwerk dar. Wer die Region jedoch noch nicht kennt und liebt, wird durch diese Lektüre darauf aufmerksam gemacht, dass das Mostviertel einer der schönsten Flecken dieser Erde ist!

(Doris Schleifer-Höderl, Rezension im mostviertel magazin Nr. 278, Juli 2010)



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