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Kriegsgefangen in Österreich

Ein Bretone in Thaya · Erinnerungen eines Bauern aus der Bretagne an seine Kriegsgefangenschaft im Waldviertel

Pierre-Marie Le Lous

ISBN: 978-3-85252-736-9
21 x 15 cm, 160 Seiten, m. Abb., Hardcover
20,00 €
Lieferbar

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Kurzbeschreibung

Fern von den Entscheidungsschlachten des Zweiten Weltkrieges empfindet ein kriegsgefangener französischer Bauer diesen Teil seines Lebens als „Zwischenspiel in Thaya“, einem kleinen niederösterreichischen Markt inmitten des Großdeutschen Reiches.

Nach dem irrwitzigen Krieg von September 1939 bis Mai 1940 und den Gefangenenlagern werden Pierre-Marie und seinen Schicksalsgenossen noch weitere fünf lange Jahre gestohlen, Jahre aus dem schönsten Lebensabschnitt, ihrer Jugend. Die Umstände bringen es mit sich, dass „Sieger“ und „Besiegte“ einander ertragen müssen und sich nach unerwarteten Schicksalswendungen schließlich zutiefst menschlich verbunden finden.


[An amzer laeret, in bretonischer Sprache erzählt von Pierre-Marie Le Lous.
In franz. Sprache niedergeschrieben von Bernard Cabon.
In die dt. Sprache übertr. von Brigitte Awart.]


Rezensionen
Menschen Schreiben Geschichte: [Rezension zu: Pierre-Marie Le Lous, „Kriegsgefangen in Österreich“]

Der Verlag „Bibliothek der Provinz“ in Weitra hat mit dem Buch „Kriegsgefangen in Österreich – Ein Bretone in Thaya“ einen bemerkenswerten Beitrag zur europäischen Kulturgeschichte geliefert. Der Inhalt ist rasch erzählt: Ein in der Bretagne beheimateter Bauer wurde im Zuge des II. Weltkriegs zur französischen Armee eingezogen, bald darauf von der deutschen Wehrmacht gefangen genommen und landete schließlich als Kriegsgefangener auf einem Bauernhof im Waldviertel. Dort verbrachte er vier Jahre und tat in dieser Zeit das Gleiche, was er auch zu Hause getan hätte: Er arbeitete in der Landwirtschaft. Dabei hatte er das Glück, an einen alten Waldviertler Bauern zu geraten, der ihm mit menschlicher Wärme gegenüber trat. Das ermöglichte es beiden Männern, mitten im kriegerischen Chaos eine gemeinsame Basis der Humanität zu finden und das amtlich verordnete Freund-Feind-Schema weitgehend vergessen zu lassen.

Der Bretone war aber noch etwas, und das war nicht mehr alltäglich: Er erwies sich als aufmerksamer, nachdenklicher und gedächtnisstarker Beobachter, der im Stande war, viele Jahrzehnte später seine damaligen Erlebnisse so darzustellen, dass sie zu Papier gebracht werden konnten. Das geschah – wie in der alten bretonischen Erzähltradition üblich – zunächst mündlich in bretonischer Sprache. Sein Freund und Nachbar, der zu dieser Zeit auch Bürgermeister seiner kleinen am Atlantik gelegenen Heimatgemeinde war, sorgte für die Niederschrift und die Publikation dieser berührenden Lebenserinnerungen in bretonischer und in französischer Sprache. Eine Urlauberin aus Österreich, die sowohl mit dem Waldviertel als auch mit der Bretagne vertraut ist, besorgte schließlich die Übertragung ins Deutsche.

Es handelt sich hier um ein geradezu EU-weites Beispiel für erzählte Geschichte „von unten“, das uns zeigt, wie „kleine Leute“ in vertrauensvollem aufeinander Zugehen es schafften, in schlechten Zeiten zumindest einen Teil der anscheinend alles überdeckenden Probleme für sich und andere zu mildern. Allein die Präsentation der gleichen Geschichte in mehreren Sprachen weist auf die internationale Brücke hin, die da geschlagen wird und die auch das kulturelle Selbstverständnis kleiner Regionen abseits der Zentren erfasst. Zahlreiche alte und neue Fotos ergänzen die Darstellung und machen dieses Werk für zeitgeschichtlich interessierte Menschen sehr attraktiv. (…)

(Rezension für: Menschen Schreiben Geschichte. Das interaktive Erinnerungsalbum, [ohne Datum])



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