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Weiterleben

Trauma Bosnienkrieg – Worte finden

Nina Hermann, Admir Hasanovic

ISBN: 978-3-99126-217-6
21,5×15 cm, 112 Seiten, m. z.T. farb. Abb., Hardcover
15,00 €
Neuerscheinung

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Leseprobe (PDF)



Kurzbeschreibung

Admir, wer soll dieses Buch überhaupt lesen? Für wen, meinen Sie, könnte es wichtig sein?

Auch ganz normale Menschen, also die ganze Welt kann das lesen und nachdenken: Ist es wert, so einen Krieg zu führen, so viel Leid zu verursachen? Oder ist es nicht besser zu sprechen und zu verhandeln, damit es nicht zu Gewalt kommt und die Menschen einander hassen? Es gibt keine Schuld, die ein ganzes Volk betrifft, keine Volksschuld, sondern es gibt gute und schlechte Leute. Und wenn man das Buch liest, kann man erfahren, dass auch ein Mensch, der Ähnliches wie ich erlebt hat, nicht hassen muss. Kommunikation ist wichtig.
Besser zehn Tage verhandeln als eine Sekunde Krieg.


Wien, 2023


Ich habe den Text mit großer Erschütterung gelesen. Das ist sehr ein wichtiger Text. Ich wünsche dem Büchlein viele empathische LeserInnen.

(Prof. Dr. Luise Reddemann, Fachärztin für Psychiatrie, Psychoanalytikerin, Traumatherapeutin)


Rezensionen
Barbara Stöckl: Trauma durch Krieg: Seelischer Schmerz kann vererbt werden

Man muss Krieg oder Folter nicht selbst erlebt haben, um an den Folgen zu leiden. Hilfe bekommen Kinder und Erwachsene bei Hemayat in Wien. Wie er dadurch „Weiterleben“ konnte, hat ein Betroffener gemeinsam mit seiner Therapeutin nun in einem Buch festgehalten.

„Wir erleben Kinder, die beim Anblick von Menschen in Uniform ohnmächtig werden, obwohl sie selbst hier in Österreich geboren und in Sicherheit aufgewachsen sind“, erzählt Cecilia Heiss, Leiterin des Betreuungszentrums und Psychologin. „Traumatisierte Menschen, Opfer von Krieg und Folter, die unsere Klienten sind, können ihre Probleme an Nachkommen weitergeben!“ In der Folge können Kinder psychische Störungen entwickeln, die ihren Ursprung in den Traumata der Eltern haben.

Dieses Phänomen kennen auch Familien in Österreich, die Erben der Nachkriegsgeneration. Meist wird darüber nicht besprochen. Das Erlebte lastet zu schwer. Die Kriegsfolgenforschung hat dazu eindeutige Erkenntnisse gewonnen. Und ganz aktuell sind Menschen davon betroffen, die vor Krieg und Folter in fernen Ländern geflohen sind.

Ohne Behandlung lebenslange Folgen
Es gibt Erlebnisse, die die normalen Bewältigungsmechanismen so überfordern, dass eine psychische Verletzung entsteht – ein Trauma. Besonders schlimm ist diese Verletzung, wenn sie – wie bei Krieg und Folter – durch andere Menschen verursacht wird. Danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Unbehandelt können die Folgen einer Traumatisierung zu chronischen physischen und psychischen Folgeerkrankungen führen und lebenslang anhalten. Damit beeinträchtigen sie nicht nur die gesellschaftliche Integration der Betroffenen, sondern die Traumatisierung wird eben auch an die nächste Generation weitergegeben.

Hemayat behandelt seit knapp 30 Jahren Menschen, die aufgrund von Krieg und Folter an Traumafolgestörungen leiden. In der Therapie geht es darum, Leid zu mindern, das heißt Ängste reduzieren, körperliche Beschwerden, die seelischen Ursprung haben, verringern, die Schlafqualität verbessern, überschießende Gefühle kontrollieren lernen, Selbstvertrauen und Lebensfreude wiedererlangen.

Buch soll Betroffenen Hoffnung machen
Therapeutin Nina Hermann hat gemeinsam mit Admir Hasanovic, den sie sieben Jahre lang im Rahmen des Betreuungszentrums psychotherapeutisch begleitet hat, das Buch „Weiterleben, Trauma Bosnienkrieg – Worte finden“ […] geschrieben. Es erzählt seine Geschichte, auch für alle, die selbst unter den Folgen von Krieg und Folter leiden. Es soll Hoffnung schaffen und aufzeigen, wie Psychotherapie dabei unterstützen kann, mit erlebtem Leid besser umzugehen.

Kein „unbrauchbarer Mensch“ mehr
Wenn das gelingt, kehren Hoffnung und Zuversicht zurück, wie Admir Hasanovic schildert: „Ich bin jetzt ruhiger, viel ruhiger und ja, ich habe Pläne. Ich möchte diesem Land etwas zurückgeben, meinen Beitrag leisten, irgendjemanden helfen. Am Anfang, als ich in dieses Land gekommen bin, habe ich mich arm gefühlt, als unbrauchbarer Mensch, auf den die Leute wie auf eine Ameise steigen. Aber jetzt habe ich einen anderen Blick auf die Welt, keinen Tunnelblick mehr, sondern einen hellen.“ […]

([„Krone“-Ombudsfrau], Artikel online veröffentlicht am 2. März 2024)


https://www.krone.at/3274378



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