
Joseph Neugebauer
(Wien 1810 – 1895 Melk) · In den Sphären der Musik und Malerei
Corinne Gobbo dello Carrer
ISBN: 978-3-99126-235-0
24,5×21,5 cm, 248 Seiten, zahlr. vierfärbig gedr. Abb., fadengeheftetes Hardcover m. Schutzumschl. | Text vorwiegend dt., Zsfg. auch in engl. & italien. Spr.
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Kurzbeschreibung
»Die Malerei des Wiener Biedermeier, Inbegriff einer höchst kultivierten Kunst«
Das Buch ist die Wiederentdeckung des in Alt-Österreich und Böhmen einst sehr begehrten Meisters. Verpackt in einen vergnüglichen Ich-Roman entführt die Autorin anhand des Œuvres ihres Uhrahns Joseph Neugebauer in die Welt des Wiener Biedermeier. Ihre venezianische Nonna, stets umgeben von ihren drei wissensdurstigen Mascalzoni, begleitet sie als fachkundige Erzählerin.
„Il libro è un atto d’amore“
(Daria di Corpo, Roma)
„Am 8. August 2025 jährt sich Joseph Neugebauers Todestag zum 130. Mal.“
(Michael Grill, Kultur- und Museumsverein Melk)
„Ein inniger Dialog zwischen der Autorin und einem der Gegenwart entrückten Meister.“
(Angelika Gruber, Wien)
„Die Buchidee, zunächst nur brennender Wunsch, ist Wirklichkeit geworden.“
(Melanie Mandl, Wien)
„La magia delle piccole cose, del tempo, dell‘amore per le piccole cose e del riposarsi.“
(Daniela Menetto, Venezia-Vienna)
„Damit erhält auch die ‚Die Apotheose des Hl. Udalrich von Augsburg‘ die ihr gebührende Beachtung.“ (Abt Nikolaus Poch OSB, Schottenstift Wien, Pfarrmoderator der Pfarre St. Ulrich)
„Bescheidenheit, Feinsinnigkeit und Liebe zum Detail.“
(Christine Prasch, Graz und Ernst Maudrich, Wien)
„Es gibt nicht nur den intellektuellen Weg der Begegnung mit einem Kunstwerk.“
(Arthur Saliger, Wien)
„Joseph Neugebauers Leben mutet an wie ein schöner Traum.“
(Lothar Schultes, Linz)
„Hier schält sich die Vergangenheit aus dem Vergessen.“
(Robert Streibel, Krems)
„Bilder und Kompositionen von Joseph Neugebauer ruhen im Stift Melk.“
(Pater Ludwig Wenzl OSB, Stift Melk)
„Zia Philomena, ein Bildnis glückseliger Jugend, strahlt mir im Stift Melk entgegen.“
(Alois Zehetner, Amstetten)
Ich möchte mit meinem Buch etwas Verlorenes in Erinnerung rufen und zugleich einem fast vergessenen Künstler ein Denkmal setzen. Eingebettet in meine Familiengeschichte durchwandere ich den faszinierenden Werdegang meines Vorfahren Joseph Neugebauer, begehrter Maler und Komponist im Wiener Biedermeier. Mit seinen geschätzten Portraits, Stillleben, Aquarellen, Altar- und Genrebildern, entführe ich anhand seiner handschriftlichen Erinnerungen in seine Welt der Harmonie. Sein musikalisches Werk gibt Zeugnis von der verinnerlichten Religiosität des Meisters. Aus meiner familiären Perspektive hauche ich seiner langen Schaffensperiode neues Leben ein. Durch meine Auseinandersetzung mit der Vita Neugebauers gewinnt seine Persönlichkeit Konturen und er tritt lebensfroh aus dem Dunkel der Geschichte hervor. In einem Atemzug entwerfe ich ein lebendiges Portrait des Lebens im Wiener Biedermeier. Ich flaniere mit meiner venezianischen Nonna, umgeben von drei wissensdurstigen Mascalzoni, auf einer vergnüglichen Zeitreise durch das Wien und das Venedig des 19. Jahrhunderts. Dabei entpuppt sie sich als fachkundige Erzählerin.
Nonnas nie versiegende Wissensquelle, die zweifelsohne die Kindheit ihrer Enkel prägte, wird auch der interessierten Leserin oder dem interessierten Leser als wertvolle Fundgrube dienen und auf beschwingte Weise ein Fenster in die Vergangenheit einer bewegten Zeit öffnen.
Dass ich mit meiner Schwester den wertvollen Kulturnachlass gesichtet und – nun selbst Nonna – mit meinem Enkel den Spuren unseres Künstlers gefolgt bin, ist heute Gegenwart!
Carl von Vincenti schreibt in seiner Wiener Kunst-Renaissance über Joseph Neugebauer: … Bei ihm, dem Hochbegabten, haben zwei Feen Pathenstelle versehen, die der Musik und die der Malerei. Das Schicksal wollte es, daß er nach einigem Zögern der Letzteren folgte …
(Corinne Gobbo dello Carrer im Vorwort)
Rezensionen
Agathe Lauber-Gansterer: Ein dem Schattenreich entrissenes Genie: Wiederentdeckung Joseph NeugəbauersIn ihrem neuen Buch spürt Corinne Gobbo dello Carrer dem Leben und Werk ihres Vorfahren Joseph Neugəbauer nach: Der fast vergessene Biedermeier-Maler und Komponist verbrachte seinen Lebensabend in Stift Melk und hinterließ ein beeindruckendes künstlerisches Werk. Dieses kann nicht nur in Museen, sondern auch in Kirchen unserer Erzdiözese bewundert werden.
Mit „Joseph Neugəbauer. In den Sphären der Musik und Malerei“ ermöglicht Corinne Gobbo dello Carrer die Wiederentdeckung eines aus dem Blickfeld geratenen Künstlers des Wiener Biedermeier. In einer kunstvollen Mischung aus Roman, Biographie und Familiengeschichte folgt die Autorin den Spuren ihres Vorfahren Joseph Neugəbauer (1810–1895).
Der hoch talentierte Maler und Komponist ist zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten. Seine Gemälde – von phantastischen Portraits über herrliche Stillleben bis hin zu beeindruckenden Altarbildern – spiegeln die Meisterschaft des Biedermeier-Künstlers wider. Neugəbauer verbrachte seinen Ruhestand im Stift Melk, wo er nicht nur lebte und arbeitete, sondern auch eine bedeutende Sammlung hinterließ.
Nachlass in Stift Melk
„Seit meiner frühen Kindheit wurde ich geprägt von den unzähligen kleinen und großen Bildern meines Urahns Joseph Neugəbauer in seiner Galerie im Speisezimmer meiner italienischen Nonna, wo auch sein Bösendorfer Konzertflügel und seine edlen Biedermeiermöbel ihren Platz hatten“, erzählt Buchautorin Corinne Gobbo dello Carrer dem SONNTAG. Hier sei die Idee entstanden, Joseph Neugəbauers Geschichte einmal aufzuschreiben. „Viele Jahre sollten vergehen, bis ich mit meinem vierjährigen Enkel David das Stift Melk besuchte, um mit ihm den Großteil von Neugəbauers Nachlass zu dessen 200. Geburtstag zu besichtigen.“ Neugəbauers Neffe und Nachlassverwalter – Gobbo dello Carrers Großvater – hatte diesen einst dem Stift hinterlassen. Die einstige Buchidee tauchte wieder auf, Gobbo dello Carrer machte umfangreiche Recherchen und nützte die Corona-Lockdowns für ihre schriftstellerische Spurensuche.
Der so entstandene Roman führt die Leserinnen und Leser auf eine atmosphärische Zeitreise durch das Wien und Venedig des 19. Jahrhunderts, begleitet von der venezianischen Großmutter der Autorin. Diese lässt mit Wissen und Charme die Vergangenheit lebendig werden. „Das lebenslange Anliegen von Nonna und Mama, ihrem Ahn ein Denkmal zu setzen, sollte zu ihren Lebzeiten nicht wahr werden. Ich sah es als meine Aufgabe, dem Lebenswerk des großartigen, fast vergessenen Alt-Wiener Malers und Komponisten – er nannte zwei edle Musen sein Eigen: die Malerei und die Tonkunst – neues Leben einzuhauchen.“
Joseph Neugəbauer verdiene es, der Vergangenheit entrissen zu werden, betont seine Nachfahrin: „Er war der erste Stillleben-Maler der Wiener Kunst-Renaissance, Historienmaler vieler Altarbilder, begehrter Portraitmaler der Hocharistokratie und noch dazu ein begabter Komponist.“ Bekannt sind seine Portraits des noch jugendlichen Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth. Er schuf eindrucksvolle Kinderportraits wie jenes des späteren Fürsten Franz I. von Liechtenstein (1853–1938) im Alter von acht […].
Neugəbauer wurde für seinen präzisen Malstil geschätzt, der von den alten holländischen Meistern beeinflusst war. Neben Stillleben und Portraits gestaltete er Gemälde biblischen Inhalts sowie Altarbilder. Letztere in niederösterreichischen Pfarrkirchen zu recherchieren, begeisterte die Autorin: „Das Kapitel ,Unsere Allerheiligen-Rundfahrt‘ mit dem Fotoshooting der Neugəbauer Altarbilder in den Kirchen, die dem Stift Melk inkorporiert sind, bereitete mir besonderes Vergnügen“, erzählt sie. Station gemacht wurde in Gainfarn, Zwerndorf an der March, Eggendorf im Thale, Kammersdorf bei Hollabrunn, Wullersdorf und Rohrendorf. Auch in Wien sind Werke Neugəbauers zu besichtigen wie in Sankt Ulrich und – wenn gerade ausgestellt – im Belvedere, im Kunsthistorischen Museum und im Wien Museum. Einen tieferen Einblick in sein musikalisches Schaffen bietet das neue Buch – und ergänzt damit das Bild eines vielseitigen Künstlers.
Buchtipp
In „Joseph Neugəbauer. In den Sphären der Musik und Malerei“ ermöglicht Corinne Gobbo dello Carrer die Wiederentdeckung eines fast vergessenen Künstlers des Wiener Biedermeier. Die im Präsens gehaltene Ich-Form des Romans belebt die Vergangenheit und führt das Leserpublikum in die historische Welt des 19. Jahrhunderts. Die vielen farbprächtigen Abbildungen mit Werken des Malers machen den Ich-Roman zu einem Kunstbuch.
(Agathe Lauber-Gansterer, Rezension in Der SONNTAG Ausgabe Nr. 11/2025, auch online veröffentlicht am 11. März 2025)
https://www.dersonntag.at/artikel/joseph-neugebauer-wiener-biedermeier/